Diskussion bei attac-Rupertiwinkel mit Bürgermeister Birner: Vision zukünftigen Lebens und Wirtschaftens in Kirchanschöring

Waginger See

Waginger See

Kirchanschöring / Kirchstein. Die Gruppe attac-Rupertiwinkel lädt am Sonntag 21.4.13 um 19.30 Uhr in die Alte Schule in Kirchstein zu einer Diskussion mit Bürgermeister Birner aus Kirchanschöring ein. Thema des Abends ist “Leben und Wirtschaften in Kirchanschöring”. Ein langweiliges Thema wird sich mancher denken, eher was für Heimatkundler. Weit gefehlt! Dahinter verbirgt sich eine Vision, wie man in unserer globalisierten Welt mit allen Auswüchsen wie Lebensmittelskandal, industrielle Landwirtschaft, Bodenverdichtung, Gewässerverunreinigung (Phosphateintrag in den Waginger See) begegnen kann.

Seesanierung ist ein gesamtgesellschaftliches Thema

“Bei dem Thema, das im ersten Ansatz aus der Diskussion um den Waginger See entstanden ist, hat sich sehr schnell gezeigt, dass es sich um ein gesamtgesellschaftliches Anliegen und Aufgabe in der ganzen Gemeinde handelt. Den Schwerpunkt bildet dabei jedoch ohne Zweifel die Landwirtschaft, die regionale Kreisläufe und damit verbunden das Handwerk – vor allem im Lebensmittelbereich. Es handelt sich um ein ungemein spannendes, extrem wichtiges, aber darum auch umfangreiches Thema.”

Bürgermeister Hans-Jörg Birner hat nicht locker gelassen, diverse Entscheidungsträger, Minister, Landtagsabgeordnete und das Landwirtschaftsamt über die Notwendigkeit einer Umstrukturierung zu überzeugen mit dem Ergebnis, dass man von höherer Stelle gewillt ist, die Gemeinde zu unterstützen, ja in Kirchanschöring sogar ein Modell für andere Gemeinden sehen will.

Grundlage dafür bildet der § 153 der Bayerischen Verfassung:

“Die selbständigen Kleinbetriebe und Mittelstandsbetriebe in Landwirt­schaft, Handwerk, Handel, Gewerbe und Industrie sind in der Gesetzgebung und Verwaltung zu fördern und gegen Überlastung und Aufsaugung zu schützen. Sie sind in ihren Bestrebungen, ihre wirtschaftliche Freiheit und Unabhängigkeit sowie ihre Entwicklung durch genossenschaftliche Selbst­hilfe zu sichern, vom Staat zu unterstützen. Der Aufstieg tüchtiger Kräfte aus nichtselbständiger Arbeit zu selbständigen Existenzen ist zu fördern.”

Suche nach einem eigenen Weg 

In dem Konzept heißt es: “Für diese wirklich große Aufgabe haben wir die Chance der Unterstützung des Amtes für Ländliche Entwicklung und vieler Experten, die wir uns aussuchen und deren Hilfe wir uns bedienen können. Denn wir, bzw. die Bauern und die Handwerker, wissen am besten welche Informationen am wichtigsten sind. D.h. wir werden sehr wenig von außen gesteuert werden, sondern wir bestimmen weitestgehend selbst unseren Weg. Wir werden begleitet vom Ministerium und dem Amt für Ländliche Entwicklung in München. Man erhofft sich dort natürlich, dass wir einen Weg finden, diese Ideen umzusetzen und damit den Weg zu bereiten für andere Gemeinden, die diese Ideen aufgreifen wollen.”